Volksdrogen Alkohol und Tabak - Kinder stark machen!

Die Zahl der Drogentoten geht weiter zurück - diese Meldung sollte nicht allzu sehr beruhigen. Denn auch wenn es stimmt, dass immer weniger Menschen durch den Konsum illegaler Substanzen sterben, bleibt das Thema Drogen in Deutschland weiter aktuell. Vor allem vom uebermässigen Genuss legaler Rauschmittel sind Millionen Menschen betroffen. So trinken mehr als zehn Millionen Deutsche so viel Alkohol, dass der Drogen- und Suchtbericht den Konsum "gesundheitlich riskant" nennt, rund 1,6 Millionen sind abhängig. "Früher oder später kommen Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Suchtmitteln, mit "erlaubten" ebenso wie mit "verbotenen". Fuer viele Eltern ist es nicht einfach mit ihren Kindern ueber das Thema Drogen zu sprechen" erklärt der Pressesprecher des Ärztlichen Kreisverbandes Mittelfranken Sued Dr. med. Hans-Joerg Wiedemann. Kinder stark machen - so lautet die Devise in der Drogenprävention. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. So zutreffend diese Regel bisweilen sein mag, wenn es um Sucht und Drogen geht, ist das Gegenteil richtig. Gegen Sucht hilft reden. So einfach dies gesagt ist, so schwierig ist es, wenn es zum Gespraech kommt, erst recht beim Thema Drogen.

Wiedemann empfiehlt allen interessierten Eltern eine Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit dem Titel "Über Drogen reden!". Damit soll Eltern geholfen werden, mit ihren Kindern im Gespräch zu bleiben. Die Broschüre kann auf der Website www.bzga.de unter der Rubrik Infomaterialien / Suchtvorbeugung heruntergeladen werden. Weitere Informationen gibt es auch auf den Internetseiten www.suchtwoche.de und www.kinderstarkmachen.de. Kinder und Jugendliche saehen, dass im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis und in der Oeffentlichkeit Zigaretten, Alkohol und Schmerz- oder Beruhigungsmittel konsumiert werden. Sie beobachten, dass Schulkameraden - oft sehr frueh - anfangen zu rauchen, dass Freunde, Bekannte oder Leute aus der "Clique" Drogen naehmen. Deshalb raet Wiedemann allen Vaetern und Muettern, sich die Frage zu stellen: "Was koennen wir tun, bevor unser Kind Drogen nimmt? Was ist gefaehrlich? Was sollen wir tun, wenn unser Kind Suchtmittel konsumiert?" Die Antwort kann nur lauten: Nicht den Kopf in den Sand stecken und das am Horizont auftauchende Problem bagatellisieren. Vielmehr heisst die Devise: Sich informieren, mit seinen Kindern reden und Kinder stark machen.
Für ein Gespräch zwischen Eltern und Kindern zum Thema Drogen gibt es sieben goldene Regeln:

- Eine gute Gesprächssituation schaffen!
- Die eigenen Sorgen klar formulieren!
- Die Situation klären, ohne "Geständnisse" zu erzwingen!
- Nicht provozieren lassen!
- Den eigenen Umgang mit Suchtmitteln offen ansprechen!
- Informationen einfliessen lassen, ohne ein "Expertengespräch" zu beginnen!
- Ein gemeinsames Ziel ansteuern!

hre Hausaerzte Dr. Hans-Joerg Wiedemann, Dr. Wolfgang Hafner und Gerhard Frisch mit Familien und dem Praxisteam ermutigen alle Eltern, dem Drogenthema bewusst in die Augen zu sehen, mit ihren Kindern zu reden, ihnen ihre Liebe und Zuneigung zu zeigen, ihre Stärken und damit ihr Selbstwertgefühl zu fördern und sie dadurch stark zu machen.

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